Unter
einem sogenannten Großzehenballen versteht man die Abweichung
der Großzehe im Grundgelenk nach kleinzehenwärts.
Eine erbliche Vorbelastung liegt meistens vor. Insbesondere
sind Frauen betroffen, häufig beidseits. Enges Schuhwerk
mit hohen Absätzen ("High heels") begünstigen
die bereits vorhandene Fehlstellung. Die Fehlbelastung
des
Fußes führt zu einer Aufspreizung zwischen den
beiden ersten Mittelfußknochen und damit zu einem
Heraustreten des ersten Mittelfußköpfchens.
Ergebnisse sind immer wieder auftretende Konflikte im Schuhwerk
durch Knochenhaut-
und Schleimbeutelentzündungen.
Das Hallux valgus Syndrom ist leider eine fortschreitende
Erkrankung. Orthopädische Schuheinlagen, Nachtlagerungsschienen,
Zehenspreizer etc. stehen am Anfang der Behandlung, können
aber die Erkrankung als solche nicht aufhalten.
Zur Wiederherstellung eines normalen schmalen Fußreliefs
und zur schnellen Belastbarkeit kommen vorallem gelenkerhaltende
und fußverschmälernde Umstellungseingriffe zur
Anwendung. Die verschiedenen operativen Methoden richten sich
nach der Ausprägung der Fehlstellung und nach einer Instabilität
des ersten Strahls.
Bei leichten bis mittelschweren Formen
des Hallux valgus werden häufig dreidimensionale
Korrekturoperationen nach Chevron/Austin oder nach
Scarf durchgeführt.
Bei schweren Ausprägungen der Fehlstellung
ohne Instabilität erfolgt eine basisnahe Umstellung
des ersten Mittelfußknochens. Liegt zusätzlich
eine Instabilität des ersten Strahls vor, erfolgt die
Korrektur und Stabilisierung durch eine dreidimensionale
Umstellungsversteifung nach Lapidus am Übergang
des Mittelfußes zur Fußwurzel.
Die genannten Eingriffe werden in der Regel unter stationären
Bedingungen durchgeführt.
Zur Schonung des Herz-Kreislauf-Systems des Patienten werden
sogenannte regionale Narkosen zur operativen Schmerzausschaltung
angewendet.
Die Nachbehandlung erfolgt in einem Spezialschuh für
4 bis 8 Wochen. In der Regel kann der operierte Fuß
im Spezialschuh zügig belastet werden. Krankengymnastische
Übungsbehandlung und Lymphdrainage fördern den Heilverlauf.
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